14. Kultour des 1. und 2. Zuges der Verheirateten – Samstag, 19.10.24  – Führung durch die Leucht mit anschließender Planwagenfahrt

Am Samstag, dem 19.10.24 trafen gegen 13:15 Uhr 36 Mitglieder des 1. und 2. Zuges am Parkplatz in der Leucht ein – dabei durften wir auch erfreulicherweise 3 neue Mitglieder begrüßen. Wir hatten mal wieder Glück mit dem Wetter, morgens hatte es noch geregnet, aber es blieb dann trocken und die Sonne lachte uns an, so dass es ein angenehmer Tag  wurde.

Zu uns gesellte sich dann der Revier-Förster von Wald und Holz NRW in Person auch unser Vereinsmitglied,  Christoph Erkens mit seinem Hund Dexter – Er hatte sich bereit erklärt uns bei einer Führung durch sein Waldrevier zu begleiten.

Um 13:45 ging es dann in den Wald, bei mehreren Stopps erzählte uns Christoph  über seine Arbeit und den Wald der Leucht. Die Tätigkeit des Försters besteht bis zu 60% aus Büroarbeit, den Rest verbringt er in der freien Natur – dabei muss er kostenorientiert handeln, denn er hat sorgsam mit den Ressourcen des Waldes und Geldern der Bürger umzugehen, die von Wald und Holz NRW verwaltet werden. Dabei ist es die Hauptaufgabe den Wald zu erhalten und zu schützen, sowie aufzuforsten. Die Leucht befindet sich zwar teilweise auf Alpener Terrain (Bönninghardt), aber hauptsächlich auf Kamp-Lintforter Gebiet. Bekannt ist der „Leichenweg“ auf dem die Saalhofer in früheren Zeiten ihre Toten auf Pferdekarren zum Friedhof nach Alpen beförderten, wir allerdings bewegten uns glücklicherweise noch selbst darauf. Im Jahre 2007 wurde die Leucht durch „Kyrill“ stark in Mitleidenschaft gezogen. Sehr viele Bäume fielen dem Orkan zum Opfer. Der Bergbau verursacht durch Absenkungen ebenfalls Probleme im Wald, das größte Problem stellt der Klimawandel dar.

Eine Methode zur Gewinnung von neuen Bäumen ist das Anpflanzen junger Bäume in größeren sogenannten Trupps, bei denen oft ein einziger großer Baum heranwächst. Jeder Förster hat eigene Ideen für die Waldentwicklung, die er in der Praxis anwendet, sein Nachfolger hat dann  mit den Folgen zu kämpfen, falls die Maßnahmen nicht so erfolgreich waren, oder aber im positiven Fall profitiert er davon.

Hohen Aufwand bei der Beseitigung bereitet der sich überall stark ausbreitende Farn, der das Wachstum neu angepflanzter Bäume und Pflanzen stark einschränkt und behindert. Hier muss oft auch mit schwerem Gerät gearbeitet werden. Dabei entstehen dann auch vorübergehend Wege, die sich abseits von den Hauptwegen für Wanderer befinden. Zur Pflege in den oberen Regionen der Bäume werden Baumkletterer eingesetzt. Das einheimische Rot und Damwild lässt sich leider nur ungern davon abhalten an jungen Pflanzen zu knabbern und diese somit zu schädigen, geeignete Erziehungsmaßnahmen wurden bis heute noch nicht gefunden.

An dieser Stelle möchten wir Christoph  nochmals für seine kompetente, kurzweilige und unterhaltsame Expertise danken, dabei beantwortete er auch bereitwillig zahlreiche überwiegend intelligente Fragen der Teilnehmer.

Danach ging es zurück zum Parkplatz, zufällig hielt dort ein Traktor mit angehängtem Planwagen, worauf wir spontan planten dort einzusteigen. Ebenfalls zufällig zeitgleich traf auch ein Biertransport ein, vielen Dank an Jürgen und Franzi Willerding! – Es musste natürlich zunächst der erste große Durst gestillt werden, der durch die trockene Luft im Regenwald (es hatte ja vorher geregnet)  entstanden war. –

Anschließend  luden wir gemeinsam die flüssige und feste Bordverpflegung auf. Sogleich startete der Fahrer mit dem voll besetzten Wagen, (eng ist gemütlich)  es erklang wie von Geisterhand Musik, dabei stellte sich heraus, dass unser „Barde“ Berthold nicht nur live gute Musik machen kann. Er hatte sich mit moderner Technik per Bluetooth in das Bordsystem eingehackt. – Bei Bier und Frikadellen in verschiedenen Varianten steigerte sich die Stimmung, nach cà 2 Stunden Fahrt  über Kamp-Lintforter, Issumer und Alpener Gebiet, mit unausweichlichen Zwischenstopps , kamen wir gegen 17:40 Uhr an der Burgschänke an. Dort war ebenfalls zufällig für uns ein rustikales Abendessen in Buffetform angerichtet.

Es kam dann zu einem offiziellen Programmpunkt: Die Verabschiedung von Jürgen Willerding, einem der drei Zugführer des ersten Zuges. Er ist nach 50jähriger Mitgliedschaft im Verein zum Ehrenmitglied ernannt worden, daher wechselt er in den Zug der Ehrenmitglieder. Leider muss er dafür sein Amt als Zugführer niederlegen. Wir bedanken uns hier nochmals für seine 26 Jahre, die er als Zugführer bei den Verheirateten vorgestanden hat. Er stand den Zügen stets zur Verfügung und hat sich um den Verein verdient gemacht, u. a. war er stark an Planung und Bau unseres Schießstandes , der in der Schlucht des Schmuhlsberges thront, beteiligt. Es wurde dann auch ein wenig emotional. Er wird uns im Zug fehlen. Vielen Dank, Jürgen!

Bei reichlich Gerstensaft und schmackhaftem Abendessen wurde noch viel geplaudert, gegen 1 Uhr ging das Licht aus, die letzten 4 Schützen wollten im Dunkeln nicht mehr bleiben.

Es ist immer wieder schön zu erleben, wie die Teilnehmer  die Gelegenheit nutzen, einen erlebnisreichen und kurzweiligen Tag zu verbringen. Die „Kultour“ verbindet dabei  kulturelle und informative Aspekte mit geselligem Beisammensein. Wir bedanken uns  bei allen Teilnehmern der Tour und freuen uns schon sehr auf die nächste Kultour in 2025!

Fotos

Die Zugführer des 1. und 2. Zuges

Die Berichte von den vergangenen Touren des ersten und zweiten Zuges  könnt Ihr noch nachlesen, indem ihr auf dieser Seite nach unten scrollt.